Antifaschistische Fahraddemonstration im Rahmen der Kritischen Einführungswochen

Im Rahmen der kritischen Einführungswochen der Universität Leipzig nahmen circa 70 Menschen an einer antifaschistischen Radtour durch die Leipziger Innenstadt teil. Veranstaltet wurde diese vom Leipziger Ladenschlussbündnis. Dabei wurden 7 Stationen angefahren. Die Fahrraddemo endete am Landgericht uns verlief ohne Zwischenfälle.
 
Bei der Auftaktkundgbung vor der Moritzbastei hieß es:
Wir treffen uns, um einen Blick darauf zu werfen, was in den üblichen Werbebotschaften über die linke Hochburg Leipzig nicht erwähnt wird. Rechtsradikale und neonazistische Strukturen haben in Leipzig Tradition. So gerne wird nach vermeidlich erschreckenden Wahlergebnissen Leipzig als Trutzburg gegen das sich allmählich faschistisierende Sachsen hervorgehoben. So ungern wird sich in der Öffentlichkeit mit den rechtsradikalen Strukturen beschäftigt, die diese Stadt lange geprägt haben und mitnichten verschwunden sind. 
Um diesen Strukturen zu begegnen braucht es keine lange Straßenbahnfahrt in unbekannte Vororte oder abgelegene Industriegebiete. Nein, wir treffen uns hier am Hauptcampus nicht nur weil diese Fahrradtour auch Teil der Kritischen Einführungswochen an der Universität ist. Sondern auch, weil hier in dem vermeintlich neutralen Shoppingparadies Leipziger Innenstadt nicht nur die beworbene Handelstradition zu bestaunen ist, sondern ebenso die Rechte-, Rechtsradikale und besonders gewaltbereite leipziger Neonazitradition ihre Standorte und Anlaufstellen unterhält.“
 
Am Auftaktort wurde kurz vor dem Fahrtantritt noch auf die Demonstration am 6. November 2021, anlässlich des 10. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU, in Zwickau hingewiesen. 
 
Brühl – Große Fleischergasse
Die erste Zwischenkundgbeung fand am Brühl bei der Großen Fleischergasse statt. Hier wurde zunächst über die Hintergründe der Marke „Yakuza“ informiert
Danach folgte ein ausführlicher Redebeitrag über weitere Unternehmen in der Fleischergasse. Unter anderem befindet sich dort der Firmensitz des Sicherheitsunternehmens ProGSL. Das Unternehmen war letzte Woche im Antisemitismus-Eklat um Gil Ofarim in die Schlagzeilen  geraten und bereits im November 2016 Ziel einer Kundgebung gewesen. 
 
Nordplatz
Danach wurde weiter zur Burschenschaft Germania in der Nähe des Nordplatzes gefahren. Auch hier kam es  bereits im Juni 2020 zu einer Kundgebung – wir berichteten. Die Inhalte der Redebeiträge speisten sich aus Recherchen des Anfiainfoblatt und dem Informationsdienst zur AfD in Sachsen (IDAS).
 
Käthe Kollwitz Straße
Der nächste Zwischenhalt wurde an der Käthe-Kollwitz-Straße gemacht. Nach Angaben der Veranstalter*innen handelte es sich um den ehemaligen Sitz „Sicherheitsfirma Pro GSL Security GmbH“. 

Thomasgasse
Eine weiter
e Zwischenkundgebung fand in der Thomasgasse statt, inhaltlich wurde auf einen FAKT Beitrag „Rechtsextreme in der Burschenschaft Germania?“ Bezug genommen.
 
Otto-Schill-Straße
Danach ging es weiter zur Burschenschaft Normannia zu Leipzig in der Otto-Schill-Straße 1. Hier gab es einen allgemeineren Redebeitrag über Burschenschaften und deren Geschichte in Deutschland. 
 
Bibliothek Albertina
Der nächste Zwischenhalt wurde in der Nähe der Bibliothek Albertina gemacht, in deren Nähe befinden sich Büroräume einer weiteren „Sicherheitsfirma“,  der „Black Rainbow Security – P.E.A.S. GmbH“ – ebenfalls wurde ein Beitrag des Antifainfoblatt thematisiert.  
 
Landgericht Leipzig
Die Abschlusskundgebung fand vor dem Landgericht Leipzig statt, hier wurde noch einmal auf die Netzwerke der Burschenschaft Germania in die sächsische Justiz eingegangen.
 
/ TP MS