Antischocke – Queer-feministische Haus-Besetzung in Leipzig

Am 04. März 2022 wurde das Eckhaus in der Mierendorffstraße 53 von einer autonomen queer- feministischen Gruppe besetzt und in Antischocke umbenannt.

In dem seit Jahren leerstehenden Haus im Erdgeschoss ist nun eine Ladenfläche geöffnet und alle Frauen, Lesben, inter, nichtbinären und trans* Personen (kurz: FLINTA*-Personen) sind einladen und aufrufen, diese mitzugestalten. Mit der Antischocke soll einen Schutzraum geschaffen werden, in dem es keinen Platz für partriachale und/oder sexuelle Gewalt und Übergriffe gibt und der außerhalb der kapitalisitschen Abhängigkeit von Mietverhältnissen existieren kann. Dabei sind Partizipation und Selbstbestimmung eine elemetare Grundlage, um die Idee der Antischocke umzusetzen. Aus diesem Grund werden in den Räumlichkeiten offene Plena stattfinden, sodass alle FLINTA*-Personen gemeinsam entscheiden können, was mit diesem Ort geschehen soll. Cis Männer müssen zwar draußen bleiben, dürfen und sollen das Projekt aber gerne von der Straße aus unterstützen. Auch vor dem Haus gibt es Programm: Redebeiträge, Musik, KüFa (Küche für alle), sowie ein selbstreflextives Plenum für cis Männer sind geplant.

Die meisten Formen sexistischer und patriarchaler Gewalt gehen von cis Männern (3) aus. „Uns wird ständig erzählt, wir könnten bestimmte Dinge nicht. Uns wird Wissen vorenthalten, welches wir brauchen, um selbstständig aktiv zu werden. Und dann wollen uns Macker auch noch die Welt erklären“, erklärt Sina von der Antischocke. Aus dem Grund soll der Raum vorerst nicht für cis Männer geöffnet werden. Bis darüber nachgedacht werden kann diesen Schutzraum zu öffenen, muss sich in der Gesellschaft viel verändern.

Das Partriachat wirkt auch im kapitalistischen Wohnungsmarkt und prägt dort das Denken und Handeln. Um Miete zu zahlen, braucht ein Mensch Geld, das meist mit Lohnarbeit oder der Abhängigkeit von Ämtern verbunden ist. Diese Abhängigkeit verstärkt bereits bestehende Ungleichheiten. Dem entgegen soll die Antischocke ein nichtkommerzieller Ort sein und ein Gegenbild zu sonstigen kapitalistischen Zwängen darstellen.

Die Aktionsform der Besetzung wurden gewählt, um all jene Abhängigkeiten zu beseitigen sowie sich Hierarchien und Konzepte von Eigentum entgegen zu stellen und nicht weiter zu reproduzieren.

Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie auf folgendem Blog: antischocke.noblogs.org Noch besser wäre es natürlich, wenn Sie einfach persönlich vorbei kommen!

Pressemitteilung: Antischocke
Fotos: la-presse.org

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