Feministischer Kampftag an der JVA Chemnitz

Gut 200 Menschen demonstrierten, anlässlich des internationalen feministischen Kampftages vor der Frauen JVA Chemnitz. Neben Musik, Redebeiträgen und steigenden Luftballons gab es eine Tanzeinlage auf dem Parkplatz der JVA.


Seit 2017 gibt es, rund um den internationalen feministischen Kampftag, Demonstrationen oder Kundgebungen vor der Frauen JVA in Chemnitz. Dieses Jahr lautete es in einem Aufruf der FAU Dresden: »Weltweit gehen Frauen und Queers, d. h. Menschen anderer Geschlechter wie Trans- und Interpersonen, auf die Straße und protestieren gegen die anhaltende Unterdrückung durch Männer und durch ein patriarchales System: Wir stehen dabei Schulter an Schulter rund um die Welt gegen physische, psychische und sexualisierte Gewalt, gegen die Vielzahl an Frauenmorden, gegen die unbezahlte Haus- und Fürsorgearbeit, gegen schlechtere Bezahlung, gegen Diskriminierung, gegen den Zwang zur Ehe und zum Kinderkriegen, gegen das Abtreibungsverbot und viele Probleme des Systems, in dem wir leben. 


Die Inhaftierten in der JVA Chemnitz haben diese Unterdrückung besonders hart zu spüren bekommen. Viele von ihnen kommen von ganz unten, haben sich für Familie und auf Arbeit kaputt gearbeitet, haben gleichzeitig Missbrauch und Gewalt erlebt und haben viele psychische und physische Verletzungen erlitten. Und ja, sie alle sind auf irgendeine Art und Weise „kriminell“ geworden und haben gegen irgendein Gesetz dieses Staats verstoßen. Doch anstatt die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und zu beheben und die Menschen zu unterstützen, werden sie als Straftäterinnen verurteilt, abgestraft und weggesperrt.«

Redebeiträge – ohne Musik


Neben Musik, Redebeiträgen und Grußworten gab es eine Tanzperfomance. Zum Abschluss wurden Luftballons steigen gelassen. /MS