Gedenkstele am ehemaligen KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“ eingeweiht

Heute wurde eine Gedenkstele am ehemaligen KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“ eingeweiht. Zur Enthüllung sprachen Oberbürgermeister Burkhard Jung, Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, und Anja Kruse von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig sowie Harry Frey, der Neffe einer Überlebenden des KZ-Außenlagers. Zur Einweihung waren knapp 120 Personen gekommen.


Beim KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“ handelte es sich um das größte Außenlager für weibliche Gefangene des Konzentrationslagers (KZ) Buchenwald. Auf dem Areal der Kamenzer Straße 10 und 12 (vormals Bautzener Straße) befand sich ab Juni 1944 ein Außenlager des KZ. In dem „HASAG Leipzig“ genannten Lager waren bis Kriegsende 1945 mehr als 5.000 weibliche und 700 männliche Gefangene untergebracht.

Mit der Stele wird an die Menschen erinnert, denen an diesem Ort großes Unrecht geschehen und unermessliches Leid widerfahren ist. Die Stele ist mit Informationen ist in deutscher und vier weiteren Sprachen zugänglich gemacht.

2009 wurde durch den VVN-BdA Leipzig eine Gedenktafel errichtet, die bis heute sechs Mal zerstört wurde. Das Areal in der Kamenzer Str. 10/12 gehört heute einem Neonazi. Die nun offizielle Stele geht auf einen Beschlussvorschlag der Linksfraktion im Jahr 2020 zurück. Bereits vor der Einweihung kam es zu einer leichten Beschädigung. Derzeit wird im Stadtrat diskutiert, wie es gelingen kann, die Eigentümerschaft des Areals zu verändern und es zu einem Ort des Gedenkens werden zu lassen.

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