Spätverkauf

Daryoush betreibt seit 12 Jahren den Späterverkauf am Adler. Der Umgang mit den Menschen die in den kleinen Laden kommen wirkt fast familiär. Das ist ein wahrer Treffort. Wir quatschen über Gott und die Welt als wir merken, dass fast zwei Stunden vergangen sind. Es fällt schwer sich konzentriert unseren Fragen zu nähern. Gleichwohl kennen wir, neben Daryoushs Familiengeschichte, nun auch die von vielen anderen Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Gebiet.

Daryoush – Was stört dich in Kleinzschocher? 

Die Baustelle nervt. Nicht nur mich auch die Kunden. Es gibt viele ältere Leute, die zum Quatschen herkommen. So eine Sitzgelegenheit für sie wäre nicht schlecht. Zwar könnte ich selbst Stühle vor den Laden stellen, da bin ich aber vorsichtiger als die hier geborenen Deutschen. Nicht, dass ich Ärger bekomme.

Fällt dir was Positives an Kleinzschocher auf?

Über die Jahre ist die Kriminalität und der Vandalismus zurückgegangen. Das ist wirklich besser geworden. Drogen- und Alkoholkonsum sind auch nicht mehr so präsent wie es das vor Jahren noch war. Grafitti ist allerdings mehr geworden [lacht].

Hast du was zur Mietpreisentwicklung mitbekommen?

Von meinen Kunden nicht. Ich selbst wohne seit einigen Jahren auf der anderen Straßenseite – also in Kleinschocher. [lacht] Dort hat sich die Miete langsam erhöht. Das lag jedoch an den gestiegenen Nebenkosten.  

Der nächste Kunde betritt den Laden. Er hat Kekse gebacken und erkundigt sich nach möglichen Allergien von uns. Daryoush holt Becker hinter seiner Theke vor und gießt Tee ein. Wir müssen weiter – aber kommen sicher wieder.

Der Beitrag ist Teil des Projektes „Perspektiven auf Kleinzschocher“.