Leipzig: „Gedenken an Malte – Queerfeindlichkeit tötet“

Ein 25-jähriger trans Mann, der beim Christopher-Street-Day am Samstag in Münster niedergeschlagen worden war, ist seinen Verletzungen erlegen. Bundesweit kam es zu Mahnwachen und Kundgebungen. Auch in Leipzig fand ein Gedenken statt.

Wie queer.de berichtete, soll der 25-jährige Malte Frauen zu Hilfe gekommen sein, die am Rande des CSD von einem Mann, mit den Worten „Lesbische Hure“ und „Verpisst euch“ beschimpft worden waren. Der Täter habe Malte ins Gesicht geschlagen, woraufhin er das Bewusstsein verlor und mit dem Kopf auf den Asphalt aufschlug. Die letzten Tage verbrachte Malte in künstlichem Koma. Heute morgen erlag er seinen Verletzungen.

Neben Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker*innen, äußerte sich auch Felix Glenn, der katholische Bischof von Münster, bestürzt. Noch 2013 kritisierte er die evangelische Kirche wegen ihrer homofreundlichen Haltung.


Anlässlich des Todes wurde heute zu Kundegbungen und Mahnwachen in Münster, München, Mainz, Recklinghausen und Leipzig aufgerufen. Im Leipziger Aufruf laute es „Wir wollen uns heute Abend am Augustusplatz treffen um Malte zu gedenken und zu zeigen, dass wir in Trauer, Wut und Entschlossenheit zusammenstehen gegen die Alltäglichkeit queerfeindlicher Gewalt.“

Gut 150 Personen folgten dem Aufruf. Das Mikrofon war offen und wurde von den Teilnehmer*innen für Beileidsbekundungen genutzt. Gleichwohl wurde auch auf die Queerfeindlichkeit in Leipzig verwiesen: „Erst heute wurde eine Freundin von mir in der Bahn beschimpft“ proklamierte eine Teilnehmer*in. Im Laufe des Abends wuchs die Zahl der Teilnehmer*innen auf gut 200 an. Es wurden Kerzen und Blumen niedergelegt.

„Die Polizei konnte einen Verdächtigen festnehmen. Es handele sich um einen 20 Jahre alten Mann, teilte die Polizei Münster am Freitag mit.“ vermeldete die „Welt“ kurz vor Beginn des Gedenkens in Leipzig. /MS