Sie waren in den letzten Wochen häufiger im Straßenbild zu sehen. Menschen mit Smartphones auf Stativen, Klappstühlen und Einkaufswagen. Es könnte sich dabei um Performer*innen der “gruppe tag” gehandelt haben. Heute war die Premiere des Stücks “Mythos Connewitz” im UT Connewitz.
Nebst Impfnachweis-Kontrolle, Corona-App-Scan wurde auch zum Scan in die Telegram-Gruppe des Stücks eingeladen – bis auf ersteres auf freiwilliger Basis. Mit der, neben der Bühne aufgebauten, Telegram-Wall wurden Zuschauer*innen ein Teil des Stücks.
Zu Riot-Porn moderierten die beiden Darstellerinnen Live-Schalten zu den Performer*innen Matthias, Luana und Pedro. Pedro versucht eine Post-Punk-Band zu gründen und führt hat seinen ersten Live-Auftritt an einer Stelle, die wir aus Sicherheitsgründen an dieser Stelle nicht nennen wollen. Luana geht mit dem Einkaufswagen der Frage nach, was ihr in Connewitz gefährlich werden könnte. Pedro ist in diesem Jahr schon 12 Mal umgezogen und begibt sich, mit gebrochenem Deutsch, auf die abenteuerliche Suche nach Wohnraum.
Witzig, radikal aber auch selbstkritisch wird der wilde Versuch unternommen, dem “Mythos Connewitz” auf die Spur zu gehen. Auf galante Weise nehmen die Protagonist*innen eine*n dabei mit. Montag 11.10.21, 18 Uhr und Dienstag 12.10.21, 18:30 Uhr bietet sich noch die Gelegenheit dazu.
“Der “Mythos Connewitz” ist für die einen ein Narrativ, für die anderen eine kollektive Erfahrung und für manche eine Ideologie: Connewitz ist jedenfalls nicht nur ein Stadtviertel sondern auch ein Image! Das Bild eines linken und widerständigen Stadtteils verbindet sich mit Kiezgeschichten um renitente Subkulturen, selbstbestimmte Lebensformen und erkämpfte Freiräume gegen Staat und Kapital.”
/MS FE