Kundgebung gegen ausbeuterische Zustände im Kampfsportstudio Southpaw Gym

Die Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig fordert von dem Kampfsportstudio Southpaw Gym ausstehende Lohnansprüche für zwei Gewerkschaftsmitglieder. Dabei geht es um eine Summe von etwa 3000 Euro. Die zwei ehemaligen Angestellten des Southpaw Gyms werfen dem Kampfsportstudio vor, Urlaubsentgelt, Überstunden und offene Löhne aus zugesagten Stundenerhöhungen nicht bezahlt zu haben.

Die FAU Leipzig veranstaltete deshalb am Donnerstag, den 30.03.2023, gegenüber dem Southpaw Gym in der Simildenstraße 22-24 in Leipzig-Connewitz eine Kundgebung mit dem Titel „FAU kicks back!“.

Vor dem Kampfsportstudio versammelten sich über 100 Personen und riefen „Überstunden, wenig Lohn – das hat bei Southpaw Tradition!“ und „Trainer*innen aufgewacht – alle Pratzen ruhen still, wenn dein starker Arm es will!“.

Redebeitrag von Trainierenden des Gym


Es gab mehrere Redebeiträge. Auch ehemalige Angestellte des Southpaw Gyms erzählten von ihrer Zeit als Trainer*innen: „Einen Tag später fuhr ich in den Urlaub mit dem Wissen, dass in zwei Wochen 350 Euro brutto weniger auf meinem Konto sein werden als geplant. Also meine gesamte Miete. Ganz ehrlich: Ich habe in den Armen meiner Beziehungsperson erstmal lange geweint“. Ein anderer ehemaliger Trainer schilderte die Lage während der Corona-Pandemie: „Da wurde von meinem Kollegen und mir verlangt, uns für einen halben Monat Minusstunden zu schreiben, obwohl wir nichts dafür konnten, dass das Gym zu hatte, zudem haben auch die Mitglieder in dieser Zeit weiter solidarisch Beiträge bezahlt. In diesem Konflikt wurde die Schuld dann zunächst auf eine schlechte Kommunikation zwischen Geschäftsführung und Buchhaltung geschoben und konnte vorerst geklärt werden.“

Bereits am 16.02.2023 hatte die FAU Leipzig eine Geltendmachung an das Southpaw Gym geschickt. Darauf reagierte die Geschäftsleitung allerdings erst nach Ablauf der vierzehntägigen Frist. Da alle Forderungen abgelehnt wurden, hielt die FAU Leipzig es für notwendig, durch eine Kundgebung öffentlich auf die Missstände im Southpaw Gym aufmerksam zu machen.

„Wir als FAU Leipzig stoßen immer wieder darauf, dass gerade sich als humanistisch bezeichnende Unternehmen so einen Umgang mit ihren Mitarbeitenden pflegen.“, sagt Jessica Herrmanns, Pressesprecherin der FAU Leipzig.

PM FAU Leipzig