Mit Mission Lifeline aus der Ukraine

Die private Organisation Mission Lifeline organisiert am Slovakisch-Ukrainischen Grenzübergang Vyšné Nemecké den Transfer von Geflüchteten nach Deutschland und Österreich.

Überwiegend Frauen, Kinder und ältere Menschen kommen mit Rucksäcken, Rollkoffern und Plastiktüten zur Fuß über die Grenze. Polizist*innen, Soldat*innen und Zollbeamt*innen helfen denen tragen, die sich schwer tun. Auf den ersten Metern nach der Zoll-Schranke werden sie von freiwilligen Helfer*innen der Malteser angesprochen und an die zuständigen Zelte verwiesen. Von dort geht es in Busse oder Autos zu Zielen in Europa oder den Bahnhof »Košice«.

Am Grenzübergang dient eine mobile Einsatzzentrale der Feuerwehr als Koordinierungsstelle. Der Telefonabieter O2 hat ein Zelt zur Ausgabe von Simkarten bereitgestellt. »Der Pavillon von Mission Lifeline steht im Bereich Deutschland/Österreich« erklärt uns ein slowakischer Helfer der Malteser. Das Malteser-Zelt steht gleich hinter der Schranke des Zolls und ist erster Anlaufpunkt für Menschen aus der Ukraine. »Dort drüben ist der Bereich nach Polen, dort Ungarn, da hinten sind die Notschlafplätze und gegenüber die Versorgungszelte mit Essen« ergänzt er. Wir laufen zum Mission Lifeline Zelt.

»Innerhalb weniger Tage wurde hier von verschiedensten Organisationen eine bemerkenswerte Infrastruktur geschaffen.« sagt Hermine Poschmann von Mission Lifeline. Das Zelt der Dresdner Organisation war eines der ersten hier. »Anfangs war es sehr chaotisch« konstatiert sie. Es waren zu viele Menschen auf zu wenige Fahrzeuge. Darunter auch solche, die ein schnelles Geschäft machen wollten. Was sie damit andeutet, erklärt uns Louis Charbonneau.


Louis Charbonneau von Human Rights Watch kam extra aus New York, um sich die Situation anzusehen. Nach zwei Tagen lautet sein Fazit »organisiertes Chaos« aber »es ist organisiert«. Er bescheinigt den slowakischen Behörden eine sehr effiziente und schnelle Arbeitsweise. Insbesondere das Problem von Menschenhandel wurde erkannt und, gemeinsam mit den zivilen Organisationen, weitestgehend gebannt.

Das Mission Lifeline Zelt ist fest in die Infrastruktur für Fahrten nach Österreich und Deutschland eingebettet. Inzwischen fährt der 13. Konvoi mit 5 Fahrzeugen vor das Zelt. Die ersten Fahrzeuge des 14. Konvoi warten wenige hundert Meter weiter auf einem Parkplatz auf Abruf. Relativ spontan hatte der Lions Club Reisebusse gesendet, die Mission Lifeline kurzfristig besetzte. Wir treffen Mihau, der im 13. Konvoi fährt. Er meint, wer kann der sollte helfen.

Da erneut Fluchtkorridore in der Ukraine geöffnet wurden, »rechnen wir in den nächsten Tagen mit größeren Strömen von Menschen die hier ankommen«, gibt uns Martin von Mission Life Line aus Dresden mit, während er dem letzten Fahrzeug hinterher winkt. »Wir brauchen dringend weiterhin Support« meint er, während er sich dem 14. Konvoi widmet. https://mission-lifeline.de

V.l.n.r.: Anna, Oksana, Paulina, Slawa, Natasha sowie die Fahrerinnen Anne Knödler und Niels Liermann

/MS