The Future is Intersectional – Queer Movements Pride

Gut 500 Menschen folgten einem Aufruf der Gruppe „Queering Defaults“ zur Demo „The Future is Intersectional – Queer Movements“. 

Die Pride findet seit 2020 jährlich als Alternative zum CSD statt. Hier wird der intersektionale und antikapitalistische Ansatz der Community auf die Straße getragen. „Die Gruppe sieht die zunehmende Kommerzialisierung von Prides (in Deutschland meist CSD genannt) sowie deren Vereinnahmung durch Parteien und Unternehmen kritisch. Außerdem will Queering Defaults Pride-Demonstrationen zugänglicher und barrierefreier gestalten.“ Lautet es in der vorab veröffentlichten Pressemitteilung. 

Intersektionalität beschreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen von Diskriminierung gegenüber einer Person in der gesellschaftlichen Realität. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Schnittmenge oder Schnittpunkt. Intersektionalität ist ein Ansatz, der aus dem Schwarzen Feminismus stammt und die Verflechtung von sozialen Kategorien und individuellen Erfahrungen berücksichtigt. Eine Person kann mehreren Diskriminierungsformen gleichzeitig ausgesetzt sein, die sich aus ihren verschiedenen Merkmalen wie race, Geschlecht, Herkunft, Klasse, Alter, Behinderung ergeben.

Auf der Demonstration gab es neben Redebeiträgen von Queering Defaults auch Beiträge von Catcalls of Leipzig, dem Queer Refugees Network des RosaLinde e.V. zu Themen wie Fat Liberation und A-Spektren. Dabei handelt es sich, laut Redebeitrag, um „Spektren, wie zum Beispiel Aromantik, Asexualität, Ageschlechtlichkeit, Aplatonik oder Asensualität. Spektren also, in denen Anziehungsformen wie romantische, sexuelle, sensuelle oder platonische Anziehung, oder das Geschlecht gar nicht, wenig, zeitweise oder nur unter bestimmten Umständen vorhanden sind.“ Die Redebeiträge werden mehrsprachig auf der Webseite von Queering Defaults zur Verfügung gestellt.

Der Orgakreis konstatiert im Nachgang, dass er sich mehr Schutz der Polizei vor Mitgliedern der extremen Rechten gewünscht hätte. Ein bekannter Youtuber bewegte sich innnerhalb der Versammlung und wurde von dieser ausgeschlossen. Zudem filmten mehrere Teilnehmende aus dem Spektrum der Montagsdemos die Teilnehmenden der Pride. Die Polizei legte den Fokus jedoch auf Menschen, die sich mit Schirmen vor die Kameras stellten und drohte Maßnahmen an. Ebenso wurde ein Transparent konfisziert, welches bereits 2021 für Debatten auf der Pride sorgte. /MS

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